Kostbare Rohstoffe hochwertig wieder nutzen – und das möglichst vollständig: Dieser Goldstandard des Recyclings wird in Győr Wirklichkeit: Der geschlossene Aluminiumkreislauf ist eine  Pionierleistung, spart dem Unternehmen erhebliche Ressourcen und reduziert den ökologischen Fußabdruck. Kern des „Aluminium Closed Loop”: bei der Produktion entstandene Aluminiumabfälle werden gesammelt, sortenrein getrennt und zu einem Zulieferer zurückgebracht, der daraus neue Aluminium-Bänder in Originalqualität herstellt. Diese werden bei Audi Hungaria in der Produktion wieder eingesetzt. Dadurch sinkt die primäre Rohstoffverwendung rapide, denn Aluminiumabfälle aus dem Presswerk können nun als Sekundärrohstoffe wiederverwertet werden. Zusätzlich verbaucht die Herstellung des sekundären Aluminiums nur  5 Prozent der Energie, die bei der Produktion von Primär-Aluminium nötig ist.

Die Erdwärme ist unsere Energie: Audi Hungaria deckt ihren Wärmeenergiebedarf zu einem entscheidenden Anteil mithilfe der Geothermie. Seit 2012 wird dazu eine Anlage für geothermische Energie betrieben, die mehr als 70 Prozent des Bedarfs an Wärmeenergie am Standort sicherstellt. Mit der Leistung dieser Anlage ist unser Unternehmen der größte industrielle geothermische Energiekonsument in ganz Ungarn. Die Anlage stellt der Audi Hungaria jährlich mindestens 82.000 Megawattstunden Wärmeenergie zur Verfügung. Seit wir die Erdwärme in den Dienst unseres Unternehmens stellen konnten, vermeiden wir jährlich den Ausstoß von mehr als 18.000 Tonnen Kohlendioxid. Den verbleibenden Rest unseres Wärmeenergiebedarfs kompensieren wir mit Biogas-Zertifikaten.

Ökologische Vielfalt liegt uns sehr am Herzen: Um die Biodiversität zu bewahren, hat sich Audi Hungaria darum im Mai 2021 der Initiative „we4bee” angeschlossen, die durch die Audi Stiftung für Umwelt gefördert wird. Im Rahmen dieses Projekts erweiterten wir die eigene Bienenhaltung auf dem Werksgelände um einen Bienenstock, der mit Hightech-Sensoren ausgestattet ist. Mithilfe dieser Sensoren werden unterschiedlichste Daten zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Gewicht, Vibration oder Feinstaubbelastung erfasst. Das Programm verfolgt das Ziel, rund 100 überwiegend in Deutschland aufgestellte smarte Bienenstöcke über die gewonnenen Daten miteinander zu vergleichen. So können die Wissenschaftler das Bestäubungsverhalten der Bienen und die Auswirkungen der Umwelt auf die Bienenvölker studieren. Ziel der Forscher ist es, bereits kurzfristig die Arbeit der Imker zu unterstützen. Langfristig sollen durch das Verhalten der Insekten sogar Umweltereignisse wie Stürme oder Erdbeben prognostizierbar werden.

Die in der Karosserielackierung eingesetzte Trockenabscheidung mit Steinmehl ist eine energie- und wassersparende Technologie. Dieses Verfahren ist besonders effizient, da es sowohl den Wasser- als auch den Energieverbrauch deutlich reduziert und gleichzeitig eine erhebliche Verringerung der VOC-Emissionen bewirkt. Dabei entsteht kein Abfall, sondern nur ein Nebenprodukt, das als Rohstoff in der Zementindustrie wiederverwendet werden kann.

In der Entsorgungslogistik von Audi Hungaria wird durch die Firma Büchl Hungaria eine e-LKW zum Transport von Aluminium-Abfällen innerhalb des Aluminium Closed Loop Prozesses zwischen Audi Hungaria und einem externen Zwischenlager eingesetzt.

Niedrigere Instandhaltungskosten tragen nicht nur zu einer verbesserten Wirtschaftlichkeit bei, sondern reduzieren den CO2-Fußabdruck um ca. 40 t/Jahr. Aktuell befindet sich eine Ladesäule für e-LKWs innerhalb des Werksgeländes im Aufbau. Dadurch können technisch bedingte Wartezeiten beim Presswerk durch Ladevorgänge zeiteffizient genutzt, die Verfügbarkeit der e-LKWs gesteigert und zusätzliche Wegstrecken eingespart werden.

Eine neue Technologie zur Verwertung von Gummiabfällen: Durch die Zusammenarbeit zwischen der AUDI HUNGARIA Zrt. und der NEW ENERGY Kft. werden die Gummiabfälle, die am Standort des Győrer Unternehmens entstehen, nun chemisch verwertet, wodurch die Emission von Mikroplastik und der daraus freiwerdenden Schadstoffe in die Umwelt bei der Verwertung vermieden werden. Das eingesetzte Verfahren ist die Pyrolyse. Das Gummi wird durch die chemische Verwertung in Öl umgewandelt. Unternehmen aus der Petrochemie nutzen es für die Herstellung neuer Kunststoffe, während der entstehende Industrieruß in der Reifenproduktion eingesetzt wird. Die bei der Pyrolyse entstehenden Gase werden verwendet, um die für den Prozess erforderlichen hohen Temperaturen zu erzeugen.